Wally
Wally - Hündin - RIP - verstorben am 20.01.2017
Wally, unsere "Shar-Pei-in-Not" Hündin
Wally haben wir über "Shar-Pei-in-Not" vermittelt bekommen und wurde uns von der damaligen Besitzerin Melanie Stehle überbracht.
Wally kam ursprünglich aus Kreta, wo sie als Steunerin gelebt hatte. Sie wurde dort von Melanie aufgegriffen, als sie wegen einer Gebärmutter-Vereiterung eine Not-OP durchführen musste. Nachdem Wally diese auf den letzten Drücker durchgeführte OP entgegen aller Erwartungen doch überlebt hatte, beschloss sie, Wally mit nach Deutschland zu nehmen, um ihr dort ein besseres und sicheres Leben zu garantieren.
Info
Name: |
Wally |
Rasse: |
Chinese Shar Pei |
Farbe: |
braun |
Züchter: |
unbekannt |
Verband: |
Vermittelt über die Webseite "Shar Pei in Not" |
Haarart: |
brushcoat |
Geschlecht: |
weiblich |
WURFTAG: |
21.07.2001 |
Verstorben am: |
20.01.2017 (Mastzellentumore) |
REST IN PEACE - Wally (20.01.2017)
Heute mussten wir einen sehr schweren Weg gehen um Wally zu erlösen. Ihr ging es gar nicht mehr gut und wir glauben, sie muss wenigstens einen Schlaganfall erlitten haben. Wahrscheinlich hat der Mastzellenkrebs nun doch seine Spuren hinterlassen, gegen die Wally so lange - fast zwei Jahre - erfolgreich gekämpft hatte und mit noch wirklich viel Lebensqualität und Freunde leben konnte. Sie hatte mich heute nachdem sie mehrfach umgefallen war und nicht mehr aufstehen wollte, nicht einmal mehr erkannt. Sie hat einfach nur traurig geschaut und nicht einmal mit der Rute gewedelt, wie sie es sonst immer getan hatte. Auch nicht als ich mich zu ihr gesetzt hatte und sie gestreichelt hatte. Da wussten wir es ist soweit. Vor dem Augenblick, vor dem wir uns immer gefürchtet hatten. Aber Wally war immer eine stolze und würdevolle Hündin gewesen und wir wollten ihr noch mehr Schmerzen und Leid ersparen. Sie hat uns das mit ihren Blicken ganz klar "gesagt". Sie ist dann später friedlich und ganz in Würde in den Armen von Andrea bei unserem Hausarzt eingeschlafen.
Wally, wir werden dich niemals vergessen.
Nichts geht mehr, wir sind unendlich traurig...
Das sind die letzten Fotos ... von meiner Wally .. sie kann nicht mehr .. sie bricht immer wieder zusammen .. es bricht mir das Herz .. ich sitze bei ihr auf dem Boden .. um die letzten Augenblicke mit ihr zu genießen .. sie ist stolze 16 Jahre geworden .. und sie hat es verdient in würde zu gehen .. wir sind alle unendlich traurig sie gehen zu lassen und doch so dankbar sie 6 Jahre und 2 Monate haben zu dürfen .. sie hat mein Leben so unendlich bereichert .. und mich so glücklich gemacht .. ich habe mit ihr gelacht und gelitten .. gekämpft ... aber jetzt sagt sie ganz deutlich .. das sie nicht mehr kann .. alle die sie kannten wissen was sie für eine unglaubliche Hündin ist ..
Danke Wally
Unsere Kämpferin - Wally will leben (2015)
Wally hat mittlerweile leider einige gesundheitliche Probleme überstehen müssen.
Wir kennen ihre Vorgeschichte als Streunerhund auf Kreta nicht. Vielleicht ist das auch besser so.
In jedem Fall hat sie sich damals, nach ihrer OP auf Kreta, schon entschieden zu leben, wie weiter unten im Bericht von Melanie Stehle nachzulesen ist, obwohl damals die Aussicht auf ein Überleben nach der OP relativ gering waren.
Als sie etwa drei Jahre bei uns war, hatte sie einen Kreuzbandriss an einem ihrer Hinterläufe. Wir haben uns nach kompetenter Beratung in der Tierklinik Hofheim für die Operationsmethode TPLO (Abkürzung für Tibial Plateau Leveling Osteotomy) entschieden, bei der das Schienbein durchtrennt wird und durch, eigens dafür vorgesehene, patentierte Platten in einer veränderten Stellung wieder verschraubt wird. Eine nicht ganz einfache und sehr massiv eingreifende OP. Wally hatte die OP aber ohne jegliche Komplikationen gut überstanden. Aber dennoch hatte sie damals fast ein halbes Jahr benötigt, um wieder gut Laufen zu können.
Ein Jahr nach der OP ist dann leider am anderen Hinterlauf wieder ein Kreuzband gerissen. Ein häufiges Problem, dass durch die Mehrbelastung des gesunden Beines nach der OP entstehen kann. Wahrscheinlich aber auch dadurch bedingt, das Wally in Kreta in jungen Jahren nicht gut ernährt wurde, was man an ihren relativ dünnen Beinen und schlecht ausgebildeter Muskulatur sehen konnte. Nach Beratung haben wir uns entschieden, nicht noch einmal eine solche gravierende OP durchführen zu lassen, sondern mit therapeutischen Maßnahmen zu behandeln. Das ist uns gut geglückt und so konnte Wally nach einiger Zeit wieder fast normal laufen.
Dann mussten wir Wally wegen eines gutartigen Fetttumors operieren lassen. Die OP selbst hatte sie wieder sehr gut überstanden. Aber bedingt durch die Gabe von Antibiotika hatte sie danach massive Magenprobleme. Es wurde und wurde nicht besser, sondern immer schlimmer. Obwohl wir wirklich alles menschenmögliche versucht hatten, ging es ihr nach zwei Monaten so schlecht, das selbst der behandelnde Tierarzt nicht mehr weiter wusste und uns auf das Schlimmste vorbereitet hatte. Wir hatten dann an einem Wochenende schon einen Termin eingeplant, wo wir Wally von ihren Qualen erlösen wollten. Wir haben uns diese Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht. Aber selbst wenn sie damals Wasser trank, musste sie sich kurz darauf übergeben. Sie konnte keinerlei Nahrung mehr bei sich behalten, hatte ganz extrem abgenommen und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Es hatte uns damals fast das Herz zerrissen.
Aber einen Tag vor dem geplanten Termin kam Wally, nachdem wir vom Einkauf nach Hause kamen, plötzlich so wie früher die relativ steile Treppe herab gelaufen und schnüffelte ganz interessiert an unserem Einkauf und freute sich ganz offensichtlich. Damals sagte sie uns ganz klar, das sie sich FÜR das Leben entschieden hatte! Abends fütterte Andrea erstmalig Wally mit ALETE Babynahrung im Glas (für vier Monate alte Babys) und Wally hatte sich danach nicht übergeben. Sie hat dann eine Zeit lang nur noch Babynahrung aus dem Glas bekommen und sich ganz schnell wieder erholt. Seit diesem Tag bekommt sie jeden Tag wenigstens ein Glas Babynahrung, die sie wirklich liebt und auch einfordert. Der große Vorteil durch die Magenprobleme war, das Wally ganz toll abgenommen hatte, was ihr fortan bis heute eine deutlich gesteigerte Mobilität verschaffen hat.
Ein Jahr nach der Entfernung des ersten Tumors begannen an anderer Stelle plötzlich nicht nur ein Tumor, sondern gleich mehrere zu wachsen. Sehr wahrscheinliche Diagnose: Mastzellentumor (MCT). Leider sehr häufig bei Hunden in diesem Alter - nicht nur bei Shar Peis. Der Zustand verschlechterte sich wieder relativ schnell und wir hatten große Angst vor einem Multiorganversagen, weil wir nicht wussten, wie es innen im Körper aussah. Wir hatten einen Termin bei unserem Tierarzt, wo wir prüfen wollten, ob auf dem Ultraschall bereits Metastasen zu sehen sind. In einem solchen Fall hätten wir sie direkt erlöst, weil wir ihr so weitere Qualen ersparen wollten. Es war also für uns eine sehr schwierige Fahrt zum Tierarzt, weil wir nicht wussten, ob wir Wally wieder mit nach Hause bringen würden.
Aber weder waren Metastasen zu sehen, noch hat ein anschließender Bluttest ergeben, das innere Organe geschädigt oder befallen waren. Im Gegenteil war der Bluttest so gut, das die Tierärztin vor Freude Tränen in den Augen hatte, als sie uns die Ergebnisse mitgeteilt hatte. Wir natürlich auch.
Seitdem (Mai 2016) behandeln wir Wally in größeren Abständen (einmal die Woche) mit Prednisone, was den Tumorwachstum aufhalten kann, oder sogar Tumore zerstören kann. Sie hat sich wieder einmal als großartige Kämpferin bewiesen und trotz ihres unglaublichen Alters die Entscheidung für das Leben getroffen. Die Behandlung ist bisher positiv, soweit kein weiteres Wachstum der Tumore zu beobachten ist. Es sind seither auch keine neuen Tumore mehr entstanden. Insgesamt ist noch zu beobachten das die Anschwellungen ihrer Hinterläufe in der Gegend der Tumore soweit zurück gegangen sind, das sie wieder deutlich besser laufen kann.
Wir genießen die Zeit mit ihr. Sie hat eine unglaubliche Ausstrahlung auf unser Rudel, deren Alpha Hündin sie irgendwie immer noch ist. Aber auch die Ausstrahlung auf Menschen ist ganz enorm. Jeder der sie bisher hier besucht hat, ist stark beeindruckt von ihrer positiven und großherzigen Ausstrahlung. Aber gleichzeitig vermittelt sie eine unglaubliche Ruhe und Kraft.
Eben eine in jeder Hinsicht unglaubliche Rüdin - man muss sie einfach erlebt haben!
Unsere Alpha-Rüdin
Als wir Wally, gerettet aus Kreta vom Dr. Melanie Stehle bekamen, hatten wir nur L'Odie und Floyd, ein sehr dominantes Duo. Selbst bei der ersten Begegnung war sofort klar, wer im Rudel die Hosen anhatte: Wally. Aber es war auch Liebe auf den ersten Blick. Sowohl bei unseren Rüden, als auch bei uns.
Als ehemalige Streunerin aus Kreta war sie mit allen Wassern gewaschen. Sie konnte über einen hohen Zaun klettern, wie eine Katze. So hat sie immer wieder unsere Nachbarhündin Nana besucht und ihr ihre Meinung "gesagt". Obwohl Nana eine 50 kg schwere Rottweiler Dame war, hatte Nana Todesangst.
Unsere liebe Nachbarin rief dann per Telefon an, das Wally wieder auf dem Grundstück sei und wir sie bitte abholen sollen. Wally war da gar nicht von überzeugt, wieder mit nach Hause zu kommen. Wie ein Werwolf hat sie Geräusche von sich gegeben, dass einem Angst und Bange wurde. Da hatten wir verstanden, wie Wally als Streunerin in Kreta ohne jegliche Verletzungen "überleben" konnte. Wir glauben, sie wird niemals einen echten Kampf ausgefochten haben müssen. Ihre bloße Erscheinung und ihr Auftreten müssen gereicht haben, jeden Konflikt im Keim zu ersticken.
Aber im Kern ist sie der großherzigste und liebevollste Shar Pei den ich kenne.
Eben ein echter Guarding-Dog - und stur wie ein Shar Pei :-)